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Nichts ist vergessen, niemand ist vergessen

Am 27. Januar 1945 wurden die Lager von Auschwitz durch Soldaten der Roten Armee befreit.

Es ist geschehen, nicht davon kann ungeschehen oder wieder gut gemacht werden. Das Bild des Menschen wurde geschändet und alle Nachgeborenen müssen damit leben. Auf uns lastet der Fluch, Nachkommen von denen zu sein, die das Erbe unserer Kultur verraten haben und einer mordenden Barbarei verfallen sind. An uns ist es, wachsam zu sein und zu verhindern, dass es wieder geschieht.  Wachsamkeit aber braucht die Erinnerung!

Bild: Tagesschau





Friedhof Große Hamburger Straße, Berlin


Frieden für Israel und Palästina

Seit meiner Schulzeit in den 50er Jahren habe ich mich verpflichtet gefühlt, die Ursachen und Folgen der nationalsozialistischen Barbarei und ihrer Verbrechen zu verstehen und für mich die richtigen Konsequenzen daraus zu ziehen. Deshalb habe ich den Palästinakonflikt immer als eine Tragödie verstanden, deren Wurzeln auch in unserer eigenen Geschichte zu suchen sind und für die wir mitverantwortlich sind. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, habe ich mich bemüht, mich möglichst umfassend und unparteiisch über die Ereignisse im Nahen Osten und die Hoffnungen und Ängste der Menschen dort zu informieren. So organisierte ich als Auslandsreferent des AStA 1962 eine der ersten offiziellen Reisen von Hochschulangehörigen nach Israel, während derer wir wegen der gerade aufgeflogenen Beteiligung deutscher und österreichischer Ingenieure an der Raketenrüstung der ägyptischen Regierung vom israelischen Studentenverband boykottiert wurden. Weitere Reisen nach Israel und in mehrere arabische Länder konfrontierten mich immer wieder mit dem Hass auf die jüdischen Immigranten und deren Staat und mit dem israelischen Selbstverständnis, in einer ringsum von unversöhnlichen Feinden belagerten Wagenburg zu leben. Dass diese Konfrontation nach Jahrzehnten von Krieg und andauernder Besetzung arabischen Landes die Fronten verhärtete, zu Terrorismus auf der einen Seite und zur Dominanz militärischen Denkens über die Politik auf der anderen Seite führte, hat mich nicht überrascht und macht mich traurig und ratlos. Ich denke, dass es unserer eigenen Verantwortung entspricht, wenn wir uns hier solidarisch einmischen, allerdings ohne den historischen Hintergrund des Konflikts auszublenden und ohne uns parteiisch vereinnahmen zu lassen. 

Henning



Helmut Schmidt

De mortuis nihil nisi bene...



Diesem Grundsatz fühlen sich, wie zu erwarten, so gut wie alle verpflichtet, die sich bisher öffentlich zum Tod Helmut Schmidts geäußert haben. Dabei entwertet diese Übung politischer Pietät sich selbst durch den von ihr erwarteten Mangel an Aufrichtigkeit und Kritik, durch welche die an dieser Stelle geforderte Würdigung der Person und ihrer Verdienste erst glaubwürdig wäre. Helmut Schmidt, der Mann geraden Denkens und als kühler Hanseat allem byzatinischen Gehabe abgeneigt, hätte es sicher akzeptiert, wenn in seinem Fall eine Ausnahme hätte gemacht werden sollen. Anders als sein Vorgänger im Amt des Bundeskanzlers, Willi Brand, dessen Wirken wesentlich von Verständigung und Versöhnung mit dem Osten Europas geprägt war und in dem Kniefall von Warschau in weltweit respektierter Weise seinen Ausdruck fand, war Schmidt der stets rational handelnde Stratege, dem die Staatsraison wichtiger war als ethisch begründete Bedenken. Über letztere setzte sich Schmidt offenbar hinweg, als er 1977 in einer Rede vor dem International Institute for Strategic Studies in London forderte, der Bedrohung Westeuropas durch atomare Mittelstreckenraketen des Warschauer Pakts Einhalt zu gebieten und damit letztlich eine Entwicklung einleitete, die zu dem umstrittenen NATO-Doppelbeschluss von 1979 und zur Stationierung atomarer Angriffswaffen auf dem Boden der Bundesrepublik führte. Dass damit unser aller Leben im strategischen Machtpoker als Spielgeld auf den Tisch geworfen wurde, hat indessen vor allem die nachfolgende Regierung Kohl zu verantworten. Gegen diese Politik gingen Hunderttausende auf die Straße. Einige leisteten mit uns gewaltfreien Widerstand, der uns wegen Unvereinbarkeit der Raketenstationierung mit unserer Verfassung geboten erschien, was uns mit Geldstrafen und Gefängnis vergolten wurde. Wir haben es heil überstanden, nicht zuletzt dank der Weitsicht des damaligen sowjetischen Machthabers Gorbatschow. Wäre es anders gekommen, hätten sich die Überlebenden womöglich daran erinnert, dass Helmut Schmidt zu den politischen Urhebern der Katastrophe gehörte.








Schopenhauers hellsichtige Analyse eines Übels, das seit zweihundert Jahren den Geist verwirrt und Unfrieden stiftet.



Es sollte doch möglich sein, sein eigenes Land und seine Traditionen zu schätzen, ohne auf andere herabzusehen.